Stiftung Warentest – nicht immer das, was drauf steht

 

Eines sei vorweg genommen: Stiftung Warentest ist nicht schuld an der Überschrift dieses Artikels! Die trügerische Werbung ist vielmehr dem Verhalten einiger Unternehmen anzurechnen, die oftmals das Gütesiegel nutzen, um Produkte besser zu vermarkten, wie in einem Artikel auf spiegel-online zu lesen ist. Im schlechtesten Fall überweist der Kunde dabei das Geld an einen Betreiber einer Gesellschaft mit Sitz in Panama und Server auf den Cayman Islands. Man muss aber nicht einmal so weit in die Ferne schweifen. Da das Testsiegel den Umsatz bis zu 30% steigern könne, sollen auch wohlbekannte Unternehmen des deutschen Einzelhandels  abgemahnt worden sein.

Von Verbraucherbänden auf Unterlassung in Anspruch genommen, reagieren diese Unternehmen meist mit Ausflüchten. Zumeist werden menschliche Fehler als Ursache genannt. Auf Abmahnungen hin können die Unternehmen gleichwohl gelassen reagieren. Da die abmahnenden Verbraucherverbände das Prozessrisiko tragen, wird die Höhe der Gewinnabschöpfung des unlauter werbenden Unternehmens zumeist vergleichsweise gering angesetzt. Angesichts der Umsätze, die durch das Testsiegel erzielt werden also kein allzu hoher Druck auf den Verwender, ganz genau hinzuschauen.

Auf mich als Verbraucher kommt damit also doch wieder mehr Produktrecherche zu, was ja eigentlich durch einen Test verkürzt werden sollte. Eigentlich schade.

Auto: Rechtsanwalt Tobias Michael